In Case You Missed It: "No Spare Parts for Iranian Tankers"
German Newspaper Runs Op-Ed UANI President, Ambassador Kristen Silverberg, and Dr. August Hanning, Senior Advisor to the UANI-ISD Initiative
Keine Ersatzteile für iranische Tanker
Mehr ökonomischer Druck bietet im Atomstreit eine Chance zu echten Zugeständnissen des Irans. Das betrifft vor allem Unternehmen der EU.
By August Hanning and Kristen Silverberg, of the UANI-ISD Initiative
August 1, 2012
Die Autoren
sind Mitglieder einer transatlantischen Initiative der amerikanischen Organisation United Against Nuclear Iran (UANI) und des Institute for Strategic Dialogue (ISD) in London. Kristen Silverberg, die Präsidentin der Initiative, ist ehemalige US-Botschafterin bei der Europäischen Union und stellvertretende Staatssekretärin für Internationale Organisationen. August Hanning, Seniorberater der Initiative, ist ehemaliger Staatssekretär im Bundesinnenministerium und der ehemalige Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND).
Die USA haben am Dienstag ihre Sanktionen gegen den Iran weiter verschärft. Es sollen Schlupflöcher geschlossen werden, um zu verhindern, dass die Ölindustrie und die ölverarbeitende Industrie aus dem Iran Geschäfte mit dem Ausland macht. Zuvor hatte die Europäische Union das internationale Sanktionsregime erst im Januar und jetzt noch einmal im Juli mit dem Einfuhrverbot für iranisches Öl und Gas wesentlich verschärft. Diese Sanktionen bieten eine echte Chance, den Iran durch einen erhöhten wirtschaftlichen Druck zu echten Zugeständnissen bei seinem Atomprogramm zu bewegen.
Allerdings hat die Islamische Republik in der Vergangenheit immer wieder enormes Geschick bei der Umgehung von Sanktionsmaßnahmen bewiesen. Angesichts dieser Tatsache darf die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft nicht nachlassen. Sie muss alle Möglichkeiten des Irans, sein Atomprogramm durch Öleinnahmen zu finanzieren, unterbinden, um die Wirksamkeit der neuen europäischen Sanktionen zu sichern.
Um sie zu umgehen, baut der Iran derzeit ein Netzwerk privater Firmen auf, über die er sein Öl nach Europa verkaufen will. Das kommt nicht unerwartet, stellt die europäischen Staaten jedoch vor neue Herausforderungen bei der Durchsetzung des Einfuhrverbots. Sollte iranisches Öl über mehrere private Zwischenhändler fließen, wird die Situation derart komplex, dass es für europäische Kunden sehr schwer wird, die wahre Herkunft zu erkennen.
Iran baut ein Tarnfirmen-Netzwerk auf
Daher diskutieren Experten die Möglichkeit, alles Erdöl, das per Schiff nach Europa geliefert wird, chemisch zu testen. Öl kann anhand seiner chemischen Zusammensetzung seiner jeweiligen Herkunftsquelle zugeordnet werden. Das wäre jedoch eine sehr teure Maßnahme, da es bislang keine entsprechende Testinfrastruktur in europäischen Häfen gibt. Weiterhin ist der chemische Fingerabdruck des Öls nur dann eindeutig, wenn das Rohöl vor der Auslieferung nicht mit Öl anderer Herkunft vermischt wurde. Ohne zusätzliche Maßnahmen wird das europäische Einfuhrverbot für iranisches Öl daher sehr schnell seine Wirksamkeit verlieren.
Die Störung des iranischen Tankerverkehrs bietet eine weitere Möglichkeit, iranische Ölexporte zu erschweren. Vergangene Woche erließ das US-Finanzministerium Sanktionen gegen die National Iranian Tanker Company (NITC) und die ihr unterstehenden Schiffe. Dies ist ein positiver Schritt. Die Konzentration der Maßnahmen auf die Schiffe als Ganzes wird jedoch nur teilweise wirksam sein. Der Iran hat bereits damit begonnen, seine Tanker umzuflaggen, ihnen neue Namen zu geben und sie umzustreichen.
Zudem baut der Iran zurzeit ein Netzwerk iranischer und internationaler Tarnfirmen auf, an die die einzelnen Schiffe überschrieben werden. Ohne zusätzliche Maßnahmen muss daher davon ausgegangen werden, dass die iranischen Tanker auch in Zukunft in weiten Teilen der Welt ungehindert operieren werden damit die finanzielle Lebensader der Islamischen Republik intakt bleibt.
Um die effektive Umsetzung des europäischen Ölverbots zu garantieren und iranische Täuschungsmaßnahmen zu erschweren, setzt sich die UANI-ISD-Initiative dafür ein, den Verkauf von Ersatzteilen für iranische Tankermotoren in der Europäischen Union zu verbieten. Durch das Verbot von Ersatzteillieferungen kann Europa den Verkauf iranischen Öls erschweren und die iranischen Gewinne deutlich reduzieren. Die Mehrheit der iranischen Tankermotoren wird von einer kleinen Gruppe europäischer Unternehmen hergestellt. Die hoch spezialisierte Technologie dieser Maschinen und die Tatsache, dass der Iran jeweils eine Gruppe von Tankern bei einer Werft bauen ließ, führt dazu, dass iranische Tanker nur eine geringe Anzahl verschiedener Motoren benutzen.
Zum Beispiel ist der Sulzer RTA84T-Motor in mindestens neun iranischen Tankern eingebaut. Eine sehr begrenzte Anzahl von Ersatzteilen wird benötigt, um die Mehrzahl der iranischen Tanker zu warten. Wer ihre Lieferung an den Iran verhindert, erschwert und verteuert iranische Öllieferungen deutlich. Die finanziellen Einbußen für den Iran liegen potenziell in Milliardenhöhe.
Wirtschaftlicher Druck hatte die Islamische Republik dazu bewogen, im Frühling an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Daher ist es wahrscheinlich, dass eine deutliche Erhöhung der Kosten den Iran dazu motivieren wird, handfeste Zugeständnisse bei den Verhandlungen zu machen.
Wenn die laufenden Verhandlungen konkrete Fortschritte ergeben, können sie den Weg zu einer friedlichen Lösung des Konflikts ebnen. Sollten sie scheitern, wird die Region um den Persischen Golf gefährlich destabilisiert. Es ist daher im Interesse Europas, alles zu tun, um einen erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen mit dem Iran zu unterstützen.
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Click here to view UANI's research, "HIZBALLAH, LEBANON & IRAN: PARTNERS IN A SOVEREIGN MONEY LAUNDERING SCHEME."
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